Über Nils Pooker

Nils Pooker – geboren 1965 – lebt in Kiel und schreibt hier überwiegend und ganz persönlich zu Themen der bildenden Kunst, über Malerei und die technischen Aspekte der Malerei.

Kunst?
Hier oben im Norden sagt man den Leuten bekanntlich nach, sie hätten’s nicht so mit den schönen Künsten. Deshalb habe ich als Titel des Blogs die typisch plattdeutsche Antwort des typischen Norddeutschen auf die typisch hochdeutsche Frage gewählt, wie er es denn mit der Kunst halten würde. Man könnte auch sagen, der Norddeutsche an sich ist sich seiner Grenzen stets bewusst und hält nicht viel von small talk über Dinge, von denen er nicht viel versteht. Mit den typisch umdrehungsstarken Getränken kennt er sich dagegen bestens aus. Wird so gesagt. Ich bin da allerdings eine Ausnahme, vielleicht deshalb die Affinität zur Malerei?

Zur Malerei habe ich durch einen Zufall gefunden, Zeichnungen waren sowieso schon immer den Schulheften vorbehalten. Ursprünglich wollte ich deshalb Kunst studieren. Nachdem ich an einer Hochschule mit meiner guten Mappe durch die Prüfung gerauscht war, dafür an einer anderen mit Papierausschuss und einer in meiner Wahrnehmung verunglückten Prüfung angenommen wurde, beschloss ich, Kunstgeschichte in Kiel zu studieren, eben irgendwas anderes mit Kunst. In jener Epoche ohne Internet und ohne Copy+Paste verbrachte ich die meiste Zeit aber in der Bibliothek, um dort mit dem Skizzenblock van Goyens und Ruisdaels aus Büchern abzuzeichnen. Es blieb bei ein paar Semestern.
1988 ging ich in die Restaurierung, also noch was anderes mit Kunst. Nach kurzen Stationen am Landesmuseum Schloss Gottorf und in Lübeck landete ich bei Dr. Arnulf von Ulmann in Detmold, um anschließend bei Greta Andersen-Bergdoll in Bonn meine Ausbildung zu beenden und dort noch einige Monate die stellvertretende Werkstattleitung zu übernehmen.
Dann habe ich doch noch einen Versuch gestartet. Was anderes, aber immer noch was mit Kunst. Gute Mappe, gefolgt von sehr guter Prüfung: also Kommunikationsdesign an der Fachhochschule in Würzburg! Ach nein, ich dachte, BWL sei vielleicht besser für meine Zukunft, immerhin hatte ich die Allgemeine Hochschulreife über den zweiten Bildungsweg erfolgreich auf einem Wirtschaftsgymnasium erlangt. 1992 also anstatt Würzburg die Zusage aus Pforzheim angenommen und anstatt Design Werbewirtschaft studiert. Zwei Semester. Klar, das war es erst recht nicht. Also doch wieder was mit Kunst.
1993 machte ich mich als Gemäldekopist selbstständig und zog mit meiner jetzigen Frau wieder nach Kiel. Neben Privataufträgen bestückte ich 1997 den Ballsaal und die Präsidentensuiten des Hotels Adlon in Berlin mit Kopien, 1999 folgten große Wandgemälde für die MS Europa, 2001 folgte ein Wandbild für das Parkhotel Kieler Kaufmann. Kopien bleiben aber Handwerk und beinhalten keine eigene Kunst. Deshalb habe ich ein weiteres Hobby zum Beruf gemacht und war seit 2001 als Webdesigner tätig. Auch keine Kunst, aber immerhin kreativer als Kopien. 2003 gab es noch einen Auftrag über fünf Gemälde für das Grand Hotel Heiligendamm, dann wollte ich von Malerei nichts mehr wissen.

Die Kunst hatte mich trotzdem nie verlassen.
Nachdem ich die zweite Auflage meines Fachbuchs für Webdesigner abgeschlossen hatte, begann ich im Herbst 2011 wieder mit der Malerei. Eigene Sachen. Nach 25 Jahren.
Seit September 2015 auch wieder hauptberuflich, seit 2018 sogar ausschließlich. Das war es, was ich schon immer machen wollte. Ja, hat lange gedauert.
Man sollte sich eben nicht mit dem Leben anlegen (Dank an Erik).

2 Gedanken zu „Über Nils Pooker

  1. Jule

    Sehr interessanter Blog, den ich auf jedem Fall zu meinem Reader hinuzfüge. Ich selbst studiere Literatur-KUNST- Medien und bin daher immer hell erfreut auf solche tollen Seiten, wie deine zu stoßen.

    Vielleicht magst du ja mal bei mir vorbei schauen, ich schreibe auch des öfteren über kunstwissenschaftliche Themen.

    LG

    Jule

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